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10. April 2013

Rettungsroboter im Praxistest:
TU Graz an Brandversuch in Loibltunnel beteiligt

Ein rauchender Tunnel, ein verunglückter Reisebus und mittendrin ein Rettungsroboter der TU Graz: Die Großübung der Einsatzkräfte aus der Steiermark, Kärnten und Slowenien, die Freitagnacht im Rahmen des EU-Projekts GOAL im Loibltunnel stattfindet, ist zugleich der erste Praxistest für die Spezialsensoren eines Rettungsroboters. Im Ernstfall soll dieser den Einsatzkräften vorangehen und mit Wärmebildern, 3D-Modellen und Radarsensoren  erste Lagebilder vom Unfallort liefern. Die TU-Forscher wollen herausfinden, wie zuverlässig verschiedene Sensoren bei Hitze, Rauch und Feuer arbeiten.

Wo es für den Menschen zu gefährlich wird, kann der Roboter einspringen – beispielsweise bei Tunnelbränden in Folge von Verkehrsunfällen. „Wo sind Verletzte? Wo ist Feuer? Welche Wege sind versperrt? Bei Unfällen, wie er bei der Großübung am Freitag im Loibltunnel simuliert wird, ist ein rascher Überblick entscheidend“, so Gerald Steinbauer vom Institut für Softwaretechnologie der TU Graz. Sein Team ist spezialisiert auf Rettungsrobotik und Teil des großen Übungseinsatzes, der im Rahmen des EU-gestützten Sicherheitsprojekts GOAL stattfindet. Hunderte Einsatzkräfte aus der Steiermark, Kärnten und Slowenien üben die Alarmierung, die Kommunikation zwischen den beiden Tunnelportalen, die Wasserzuleitung und die Zufahrt der Einsatzkräfte im grenzüberschreitenden Team und unter realen Bedingungen.

Sensorik auf dem Prüfstand


Der wissenschaftliche Fokus der Einsatzübung im Großformat liegt auf der Weiterentwicklung der Rettungsrobotik. Mit einem ferngesteuerten Roboter unterziehen die Forscher der TU Graz unterschiedliche Spezialsensoren einem Praxistest im verrauchten Tunnel. „Wir wollen wissen, welche Sensoren unter diesen widrigen Bedingungen, also unter Hitze, Feuer, Rauch und Staub, zuverlässig arbeiten. Zentral ist, ob sie Daten wie Wärmebildaufnahmen und 3D-Modelle aus dem Tunnelinneren liefern und so die Einsatzkräfte vor Ort unterstützen können“, erläutert Steinbauer. Getestet werden Sensoren unterschiedlicher Qualität und Preisklasse, darunter 3D-Scanner, Wärmebildkameras, Radarsensoren und Farbkameras. Die Sensorik stammt von der TU Graz und der Universität Maribor, die im Rahmen des Projekts TEDUSAR, kurz für „Technology and Education for Search and Rescue Robotics“, eng im Bereich Rettungsrobotik kooperieren. Der Unterbau des ferngesteuerten Rettungsroboters „Odin“ wurde von der deutschen Fraunhofer Gesellschaft gemeinsam mit der progenoX GmbH und armasuisse entwickelt.

Nähere Informationen zu GOAL und TEDUSAR

Bildmaterial
bei Nennung der angeführten Quelle honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerald Steinbauer
Institut für Softwaretechnologie
Tel.: 0316 873 - 5476; 5723
Mobil: 0664 16 88 926
E-Mail: steinbauer@ist.tugraz.at

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