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29. August 2015

Japan vertraut auf die TU Graz:
Zusammenarbeit für Erforschung erdbebensicherer Holz-Massivbauweise beschlossen

Die japanische Regierung will Holz-Massivbau mit Brettsperrholz künftig flächendeckend einsetzen. Gebäude aus den kreuzweise verklebten Massivholzbrettern sind extrem erdbebensicher und dabei einfach zu verarbeiten. Weltweite Vorreiterin in der Entwicklung dieser Holzbauweise ist die TU Graz – und das weiß man auch in Japan: In Anwesenheit eines japanischen Staatsministers unterzeichneten die TU Graz und die „Japan Cross Laminated Timber Association“ am Samstag, 29. August 2015 ein Memorandum of Understanding für umfassende Kooperationen in Graz.

Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.

Mit Shigeru Ishiba, Staatsminister der japanischen Regierung, dem japanischen Botschafter in Österreich, Makoto Taketoshi, und dem Präsidenten der japanischen Brettsperrholz-Vereinigung, Koichiro Nakashima, konnten Rektor Harald Kainz und Gerhard Schickhofer vom Institut für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz am Wochenende eine hochkarätige Delegation in Graz begrüßen. Grund des Besuchs aus Japan war die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding zur künftigen Kooperation im Bereich Holz-Massivbau mit Brettsperrholz.

Die Expertise der TU Graz soll verstärkt über gemeinsame Forschungsprojekte und Austauschprogramme eingebracht werden. Brettsperrholz hat sich in den vergangenen Jahren von einem Nischenprodukt zur stark nachgefragten und industriell gefertigten Ware entwickelt. Etwa zwei Drittel der weltweit hergestellten Brettsperrholzplatten stammen vom europäischen Holzexportmeister Österreich. Die Steiermark ist nicht zuletzt dank der langjährigen Expertise an der TU Graz in Forschung und Entwicklung sowie im Technologie-Transfer eine Art internationales „Brettsperrholz-Mekka“.

Steiermark als Brettsperrholz-Hotspot

Brettsperrholz, kurz BSP oder CLT (Cross Laminated Timber), ist eine Grazer Spezialität: Es wurde am Institut für Holzbau und Holztechnologie federführend entwickelt und ist dort seit 25 Jahren ein Forschungsschwerpunkt. Institutsleiter Gerhard Schickhofer erklärt: „Aus kreuzweise flächig verklebten Massivholzbrettern entstehen ganze Massivholzwände, aus denen sich die Aussparungen für Fenster und Türen praktischerweise ausschneiden lassen.“ Diese Holzbauweise ist international verstärkt gefragt: In London stehen bereits ein acht- und ein zehnstöckiges Haus aus Brettsperrholz, auch in Australien und Italien befinden sich weitere mehrstöckige Brettsperrholzgebäude.

Erdbebensicherer Holzbau


Wie erdbebensicher die Holzbauweise mit Brettsperrholz ist, haben Forscher der TU Graz gemeinsam mit europäischen Kollegen bereits vor zwei Jahren eindrucksvoll bewiesen: Sie haben ein dreistöckiges Brettsperrholz-Gebäude von acht Metern Höhe auf einen überdimensionierten Rütteltisch gestellt und mehrere Erdbeben simuliert. Das Gebäude hielt der Belastung stand. Der Versuch zeigte auch, welche Verbindungselemente besonders beansprucht werden und gezielt verbessert werden können.

Kontakt:
Univ.-Prof. DI Dr.techn. Gerhard Schickhofer
Institut für Holzbau und Holztechnologie
Tel: +43 316 873 4600
E-Mail: gerhard.schickhofer@tugraz.at
www.lignum.at

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